Online Therapie entschlüsselt: Entdecken Sie mit unserer Blogreihe die Zukunft der Psychotherapie 

Ein Beitrag von M. Sc. Psych. Jana Schneider

Die digitale Renaissance, die seit Jahrzehnten anhält, hat unsere Welt mit bahnbrechenden Innovationen bereichert und neue Horizonte eröffnet. Entfernungen spielen kaum noch eine Rolle, wenn es um Kommunikation geht. Wir können jetzt nicht nur die Stimme unseres Gegenübers hören, obwohl uns tausende Kilometer trennen, sondern uns auch virtuell gegenübersitzen und in Echtzeit interagieren – ganz bequem von zu Hause aus. Virtuelle Welten bieten uns sogar die Möglichkeit, uns mit Hilfe eines Avatars zu treffen, als säßen wir im gleichen Raum.

In der Psychotherapie hat diese digitale Renaissance eine dringend benötigte Transformation eingeleitet. Während der Covid-19-Pandemie wurden wir schmerzlich an die Dringlichkeit dieser digitalen Möglichkeiten erinnert. Ohne sie wären zahlreiche Patient:innen auf sich allein gestellt gewesen. Doch warum sollten wir die grenzenlosen Potenziale der Digitalisierung nur in Ausnahmesituationen nutzen? Warum sollten diese Vorteile nicht zum festen Bestandteil unserer Behandlungsstandards werden?

Dieser Blogartikel ist der erste von 5 einer Blog-Reihe in der wir die faszinierende Welt der Online-Therapie erkunden, in der die räumlichen und zeitlichen Grenzen aufgehoben sind und die Möglichkeiten des digitalen Zeitalters genutzt werden, um Heilung und persönliches Wachstum zu ermöglichen. Tauchen Sie ein und erfahren Sie, welche spannenden Ansätze und therapeutischen Konzepte sich hinter der Online Therapie im Zeitalter der digitalen Renaissance verbergen.

Was ist Online Therapie?

Die Zukunft der Psychotherapie hat uns schon heute erreicht. Es gibt viele Begriffe, die in der Online Therapie synonym genutzt werden: Internetbasierte Interventionen, Internettherapie, webbasierte Internetinterventionen, Online Psychotherapie, Cybertherapie, virtuelle Psychotherapie, Tele-Psychotherapie, E-Therapie, Tele Psychiatrie und noch einige mehr. Eine einheitliche, begriffliche Definition gibt es so leider noch nicht. Dennoch gibt es zwischen einigen dieser Begrifflichkeiten Unterschiede, die wir in dieser Blog-Reihe erklären wollen. 

Streng genommen sind mit Online Therapien Psychotherapien gemeint, die von ärztlichen oder psychologischen Psychotherapeut:innen per Videoübertragung durchgeführt werden. Der Begriff Online Therapie wird jedoch häufig auch als Sammelbegriff für alle vorhandenen digitalen therapeutischen Interventionen verwendet. 

Generell sind darunter also Internet-Interventionen gemeint, die psychosoziale Angebote unter der Nutzung des Internets einbeziehen mit dem Ziel, Personen mit ihrer Symptomatik zu unterstützen. 

Synchron vs. Asynchron: Die verschiedenen Kommunikationsformen in der Online Psychotherapie

Online Therapien sind also im Grunde Online-Psychotherapien oder können auch als Psychotherapie per Video oder wie auch von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) verwendet als Videosprechstunde bezeichnet werden. Im Rahmen dieser Blogreihe orientieren wir uns für diese Form der Online Therapie an der Terminologie der KBV. Das Internet wird dabei als therapeutisches Kommunikationsmittel genutzt, was viele Vorteile bietet. Mobilitätseinschränkungen, lange Anfahrtswege oder mangelnde Zeit sind nur einige Aspekte, die überwunden werden können, um Psychotherapie einer breiteren Masse zugänglich zu machen.

Neben der Videokommunikation bietet das Internet aber auch weitere therapeutische Kommunikationsmittel. In unserem ersten Beitrag der Blogreihe Online Therapie entschlüsselt beleuchten wir die Vorteile, aber auch mögliche Herausforderungen von synchronen vs. asynchronen Kommunikationsformen in der Online Psychotherapie.

Internet- und mobile basierte Interventionen: Die Rolle von DiGa in der Psychotherapie

Häufig werden auch Online-Kurse oder Gesundheitsapps als Online-Therapie oder Internet Intervention bezeichnet. Auch hier gibt es wieder viele synonym genutzte Begriffe, wie z. B. Webbasierte Behandlungsprogramme, Internet Selbsthilfe, Webbasierte Internetinterventionen und einige weitere. 

Ganz allgemein wurden internetintbasierte Interventionen bereits 2009 definiert als hauptsächlich selbstgesteuertes Interventionsprogramm, das über ein verschreibungspflichtiges Online-Programm durchgeführt wird. Dieses wird über eine Website betrieben und von Verbraucher:innen genutzt, die Unterstützung im Bereich Gesundheit und psychische Gesundheit suchen. Dabei sollen positive Veränderungen durch die Vermittlung von Wissen, Bewusstsein und Verständnis durch die Bereitstellung fundierter gesundheitsbezogener Informationen herbeigeführt werden. In unserem zweiten Beitrag der Blogreihe gehen wir auf die verschiedenen Webbasierten Internetinterventionen ein, wodurch sie sich unterscheiden und welche davon zu digitalen Gesundheitsanwendungen werden können oder bereits geworden sind. 

Die Kraftvolle Verbindung von traditioneller und moderner Psychotherapie: Blended Therapy

Als Psychotherapeut:in wissen Sie – die Welt ist nicht immer nur schwarz/weiß. Es gibt Grautöne dazwischen und sogar ein paar Farbtupfer. Auch hier – Sie müssen sich nicht zwischen Online- und Präsenzpsychotherapie entscheiden. Beide Formate können einfach kombiniert werden. Dann sprechen wir von der Blended Therapy (dt. gemischte oder auch verzahnte Therapie). Die Verschmelzung bzw. Kombination beider Formate ist bereits empirisch untersucht und weist auf sehr gute Wirksamkeit hin. Die Verzahnung von traditioneller Psychotherapie vor Ort mit Videosprechtsunden oder webbasierten Internetinterventionen spart nicht nur Ressourcen, sie bietet Patient:innen und Therapeut:innen mehr Flexibilität, Freiheit und erhöht den Therapieerfolg. Wie genau Blended Therapy funktioniert und was sie ausmacht, wird im dritten Blogbeitrag unserer Reihe thematisiert. 

Virtual und Augmented Reality – Neue Dimensionen der Therapieerfahrung

In der heutigen digitalen Ära eröffnen sich immer mehr Möglichkeiten für die Anwendung von Technologie in der Psychotherapie. Wenn digitale Gesundheitsanwendungen und Videosprechstunden sich bereits bei einer Mehrheit aller Psychotherapeut:innen etabliert und durchgesetzt haben, bahnt sich gerade der Weg für neue spannende Konzepte: Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR).

Mit VR können Sie Ihre Patient:innen in eine andere Welt transportieren, indem Sie ihre reale Umgebung durch eine virtuelle ersetzen. Stellen Sie sich vor, Ihre Patient:innen könnten Ihre Ängste in einem sicheren und kontrollierten Umfeld erleben, ohne tatsächlich physisch dort zu sein. Genau das bietet VR in der Expositionstherapie bei Angstpatient:innen. 

Auf der anderen Seite etabliert sich nun auch AR, bei der virtuelle Elemente in die reale Welt Ihrer Patient:innen integriert werden. Stellen Sie sich vor, Ihre Patient:innen könnten interaktive Hilfsmittel und Ressourcen direkt vor ihren Augen sehen, um ihre Therapie zu unterstützen. Diese Technologien bieten ein aufregendes und immersives Erlebnis, das helfen kann, Ängste zu überwinden und Therapieziele zu erreichen. 

Wie diese beiden Verfahren genau eingesetzt werden und was sich tatsächlich dahinter verbirgt, haben wir für Sie im vierten Teil dieser Blogreihe gebündelt.

Mit dieser Blog-Reihe möchten wir Sie auf eine Reise mitnehmen, um die vielfältigen Aspekte der Online Therapie zu entdecken. Wir hoffen, dass Sie neue Einblicke gewinnen und die Chancen erkennen, die sich in der digitalen Renaissance für die Psychotherapie bieten. Lassen Sie uns gemeinsam die Weiten der Online Therapie erforschen und sie entschlüsseln, um neue Horizonte für eine ganzheitliche psychische Gesundheit zu erschließen.

Wir hoffen, dass Ihnen dieser Artikel gefallen hat und Sie wertvolle Einblicke gewonnen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben und mehr über die neuesten Trends und Erkenntnisse in der Psychotherapie erfahren möchten, abonnieren Sie bitte unseren Newsletter. Einfach das Formular unten ausfüllen und Sie sind dabei!

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